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Bildungskommission nimmt Stellung zu „HarmoS“ :
Vernehmlassung zum neuen Schulkonkordat

Die Vernehmlassung zur Harmonierung der obligatorischen Schule Schweiz („HarmoS“) der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) ist gestartet.

Die Kommission für Bildung, Kultur und Sport hat sich an ihrer Sitzung vom 4. April 2006 mit der Vernehmlassung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule beschäftigt.

Die Konferenz der 26 Erziehungsdirektoren will die obligatorische Schule schweizweit weiter harmonisieren. Mit dieser Vereinheitlichung soll die Qualität und die Durchlässigkeit des Schweizer Bildungssystems gesichert und die Mobilität der Familien gewährleistet werden.

Die Bildungskommission äusserte sich mehrheitlich positiv zum Projekt HarmoS und damit zum vorliegenden Staatsvertrag. Sie ist sich bewusst, dass der Bund nach einem Ja zur revidierten Verfassung (Volksabstimmung vom 21. Mai 2006) den Kantonen Vorschriften zur Harmonisierung auferlegen kann. Trotzdem bleibt die Bildungshoheit bei den Kantonen und der Beitritt zum Konkordat lässt ihnen innerhalb der Eckwerte einen gewissen Handlungsspielraum.

In der Kommission führte die Dauer der Schulstufen zu Diskussionen, weil im Aargau ein grosser Anpassungsbedarf besteht. Neu wird die Primarschule (6 Jahre) inklusive obligatorischem Kindergarten acht Jahre dauern, die Sekundarstufe I drei Jahre und die Matura soll nach 12 Jahren abgeschlossen werden. Die innere Ausgestaltung dieser Stufen wird Sache des Kantons sein. Die Kommission ist gespannt auf den Planungsbericht des Regierungsrates 2006/2007. Das Schuleintrittsalter mit vier Jahren ist mit 98% freiwilligen Kindergartenschülern jetzt schon praktisch Tatsache.

Die BKS-Kommission bedauert sehr, dass auf nationaler Ebene die Harmonisierung der Einführung von Fremdsprachen nicht möglich ist - das widerspricht dem Mobilitätsgedanken.

Der Unterricht in Blockzeiten und die bedarfsgerechte Einführung von Tagesstrukturen finden mehrheitlich Zustimmung. Viele Gemeinden bieten dies jetzt schon an oder haben entsprechende Pläne.

Einstimmig begrüsst werden die Einführung von gesamtschweizerischen Bildungsstandards und die damit mögliche Vereinheitlichung von Lehrmitteln in den Sprachregionen. Darin liegt auch ein Sparpotenzial.

Sehr positiv wird das Bildungsmonitoring aufgenommen. Mit einheitlichen Tests Ende 2., 6. und 9. Schuljahr werden die Basiskompetenzen aller Schülerinnen und Schüler schweizweit erfasst und ausgewertet. Auf Schwächen oder Bildungslücken kann mit Korrekturen in der Lehrerbildung, an den Lehrplänen und in Schulbüchern reagiert werden.

Die Umsetzung dieses Konkordats muss sorgfältig geplant werden und fordert von der Lehrerschaft und den Schulbehörden viel Kraft. Dieser Einsatz lohnt sich, wenn damit unser gutes Bildungssystem noch besser wird und für Problemfelder wie mangelnde Integration, Einschulungsklassen und Realschule eine Lösung gefunden wird.

Die Vernehmlassung dauert noch bis Ende November 2006.

  • Departement Bildung, Kultur und Sport
  • Grosser Rat