Behördenvernehmlassung abgeschlossen
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Ausbau des Grenzübergangs Koblenz - Waldshut-Tiengen kommt voran
Auf Schweizer Seite soll der Grenzübergang Koblenz - Waldshut-Tiengen mit einem neuen Zollgebäude, zwei zusätzlichen Fahrspuren und einem Kreisel erweitert werden. Die betroffenen Gemeinden, Ämter und Fachstellen haben im Rahmen einer Vernehmlassung zum Projekt Stellung genommen.
Der Grenzübergang Koblenz - Waldshut-Tiengen wird täglich von knapp 11'000 Motorfahrzeugen befahren, was häufig zu Stau führt. Um den Verkehrsablauf zu optimieren, soll der Grenzübergang ausgebaut werden. Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) arbeitet derzeit das Bauprojekt aus, in welchem die Lösungsansätze der 2008 abgeschlossenen Machbarkeitsstudie umgesetzt werden.
So sind auf Schweizer Seite ein neues Gebäude für die Zollverwaltung und zwei zusätzliche Fahrspuren (eine Durchfahrts- und eine Kontrollspur) vorgesehen. In Zukunft wird es nicht mehr möglich sein, vom Grenzübergang her kommend nach links in die Kantonsstrasse in Richtung Bad Zurzach einzubiegen. Der Verkehr wird künftig über einen neuen Kreisel bei der reformierten Kirche geleitet, wo in Richtung Bad Zurzach gewendet werden kann. Der dadurch in Kauf genommene, praktisch störungsfreie Umweg von 400 Metern rechtfertigt die heute in verschiedener Hinsicht kritische, direkte Ausfahrt vom Zollplatz nach links.
Der Standort des Kreisels war im Vorfeld der Vernehmlassung umstritten. Gefordert wurde der Standort beim Knoten Dreispitz. Bei der Projektausarbeitung zeigte sich, dass ein Kreisel an dieser Stelle nicht sinnvoll ist. Um mehr Stauraum zu erhalten, müsste vom Knoten Dreispitz bis zum Grenzübergang eine dritte Spur gebaut werden. Die dazu benötigte Fläche zwischen dem Rheinufer und den angrenzenden Liegenschaften ist aber nicht vorhanden. Der gewählte Kreiselstandort zwischen der reformierten Kirche und dem ehemaligen Kiosk bietet genügend Platz für eine separate Abbiegespur zum Grenzübergang. Zudem kann weitgehend die vorhandene Infrastruktur genutzt werden.
Damit bei einem Rückstau der neue Kreisel nicht blockiert wird und der Transitverkehr ungehindert zirkulieren kann, wird der Kreisel wenn nötig mit einem Lichtsignal gesteuert. Am Knoten Zollplatz kann ein Lichtsignal nötigenfalls dafür sorgen, dass der Verkehr nach Deutschland besser abfliesst.
Auch die Ausfahrt vom Zollareal in die Kantonsstrasse wurde in den Stellungnahmen häufig thematisiert. Aus Platzgründen kann die Ausfahrt nicht rechtwinklig ausgeführt werden. Die vorgesehene spitzwinklige Einmündung birgt für die Radfahrenden ein gewisses Gefahrenpotenzial, da die Sicht der Motorfahrzeuglenker etwas eingeschränkt ist. Aus Verkehrssicherheitsgründen soll die Ausfahrt mit einer Lichtsignalanlage gesteuert werden.
Sehr wichtig für die Probleme in der Schweiz ist der bereits beschlossene Bau der neuen Zollabfertigungsanlage im Gewerbepark Hochrhein, der Ausbau der Bundesstrasse 34 (B 34) bis zur Zollbrücke auf drei Spuren sowie der Ausbau des Knotenpunkts gleich nach dem Grenzübergang. Ohne diese Massnahmen verbessert sich die Situation auf Schweizer Seite kaum.
Ein Betriebs- und Staumanagement, in das alle Lichtsignale eingebunden sind, sichert den optimalen Verkehrsablauf. Informationen über die aktuelle Stausituation beidseits des Rheins werden gegenseitig ausgetauscht und je nach Verkehrslage wird auf Deutscher wie auf Schweizer Seite mit den Lichtsignalen reagiert.
Die geplanten Massnahmen dienen als kurz- bis mittelfristige Lösung dazu, die Verkehrssituation beim Grenzübergang zu verbessern. Die langfristige Lösung ist ein neuer Rheinübergang.