Brugg: Bagatelle führte zu Massenschlägerei
Eine harmlose Auseinandersetzung zwischen einem 22-jährigen Serben und einem 20-jährigen Mazedonier artete in einer Schlägerei mit über 20 Beteiligten aus. Mindestens zehn wurden verletzt. Die Kantonspolizei nahm vier junge Männer fest.
Weil der 22-jährige Serbe die Freundin des 20-jährigen Mazedoniers angestarrt haben soll, kam es zwischen den beiden am späten Freitagabend, 1. Februar 2008, zum Streit. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die beiden je mit einigen Kollegen im Billard-Center "Winners" an der Aarauerstrasse in Brugg.
Der junge Serbe aus dem Kanton Solothurn liess es nicht bei der bis dahin verbalen Auseinandersetzung bewenden und schwor Rache. So forderte er telefonisch Verstärkung an, worauf etwa zehn junge Männer extra aus der Region Olten anrückten.
Als der Mazedonier das Lokal kurz vor Mitternacht verliess, warteten die anderen draussen bereits auf ihn. Sofort packten und verprügelten sie ihn. Seine noch im Lokal befindlichen Kollegen bemerkten dies und stürmten ins Freie. Augenblicke später eskalierte die Situation. Mit den Fäusten, aber auch mit Eisenstangen, Holzlatten und einer Schaufel gingen die beiden Gruppen nun aufeinander los. Auch ein Messer soll im Spiel gewesen sein.
Die Kollegen des Serben mussten bald erkennen, dass sie unterlegen waren. Sie setzten sich in ihre beiden Autos und wollten damit flüchten. Die Widersacher droschen dabei mit ihren Latten und Stangen auf die beiden Autos ein. Die gesenkte Schranke der nahen Bahnlinie blockierte die einzige Wegfahrt aus dem Areal. In seiner Verzweiflung durchbrach der Lenker des einen Autos die Abschrankung zum Gelände eines angrenzenden Industriebetriebs. Die Fahrt endete jedoch abermals in einer Sackgasse, worauf die Insassen zu Fuss davonrannten.
Inzwischen hatte die Angestellte des Billard-Centers die Kantonspolizei alarmiert. Mehrere Patrouillen der Kantonspolizei und der Regionalpolizei Brugg konnten die Lage unter Kontrolle bringen. Die Kantonspolizei nahm den 20-jährigen Mazedonier sowie drei Serben im Alter von 21 und 22 Jahren fest. Das Bezirksamt setzte alle vier in Untersuchungshaft.
Bei der Schlägerei wurden zehn Beteiligte verletzt. Ein 19-Jähriger Serbe musste mit einem Kieferbruch ins Kantonsspital Aarau gebracht werden. Die übrigen erlitten Prellungen und Schürfungen und mussten sich teilweise ambulant im Kantonsspital Baden behandeln lassen.
Noch sind die Umstände der Schlägerei nicht restlos geklärt. Bis jetzt hat die Kantonspolizei in aufwändigen Ermittlungen 18 Männer identifizieren und befragen können. Alle stammen aus Mazedonien und Serbien und sind zwischen 17 und 24 Jahre alt. Die Kantonspolizei rechnet insgesamt mit über 20 Beteiligten und versucht, auch deren Identität zu klären.
Der Sachschaden an den drei Autos sowie an der Abschrankung beläuft sich auf insgesamt rund 15'000 Franken.