DSI-AAR088 Rosengartenweg, Krematorium, 1912 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-AAR088
Signatur Archivplan:AAR088
Titel:Rosengartenweg, Krematorium
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Aarau
Adresse:Rosengartenweg
Versicherungs-Nr.:1876
Parzellen-Nr.:961
Grundbuch-Nr.:932
Koordinate E:2645943
Koordinate N:1248765
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645943&y=1248765

Objekt-Infos

Autorschaft:Froelich, Albert (1876-1953)

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Krematorium

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):10/12/1987
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1912
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nachdem die Feuerbestattung als Alternative zur Erdbestattung seit dem späten 19. Jahrhundert stark propagiert worden war, konnte Aarau im Jahr 1912 als zehnte Stadt der Schweiz ein Krematorium in Betrieb nehmen. Die Realisierung der neuartigen Einrichtung war vom 1905 gegründeten Aargauischen Feuerbestattungs-Verein betrieben worden. Nachdem ein erstes, beim Zürcher Architekt Jacques Kehrer in Auftrag gegegebenes Projekt nicht befriedigt hatte, wandte man sich an den sehr viel jüngeren Albert Froelich (1876-1953), der soeben den Wettbewerb für ein Krematorium in Zürich gewonnen hatte. Der aus Brugg stammende Architekt war damals in Berlin tätig, wo er ab 1906 das Theater am Nollendorfplatz erbaute. Im Jahr 1908 lag Froelichs Projekt vor. Es wurde in den Jahren 1910-1912 realisiert und damit noch vor dem als direktes Vorbild dienenden Projekt für Zürich, das erst 1913-1915 ausgeführt wurde. Die Bildhauerarbeiten stammten von Julius Schwyzer (1876-1929) aus Zürich; vier Freskenbilder in den Ecken des Kuppeltambours sowie die Dekorationsmalerei führte der Lenzburger Maler Werner Büchli (1871-1942) aus. Das Innere zeigte sich allerdings nur bis in die 1940er Jahre im ursprünglichen Zustand, als man den Raum dem Zeitgeschmack entsprechend einheitlich grau anstrich. 1967/68 wurde durch die Architekten Barth und Zaugg rückwärtig an den Bau eine neue Abdankungshalle angebaut und in diesem Zug die Orgel im alten Krematorium entfernt (vgl. zur Abdankungshalle den separaten Eintrag). 1983-85 wurde der Bau einer Restaurierung unterzogen, wobei die ursprüngliche Ausmalung rekonstruiert und in der Abdankungshalle des alten Krematoriums eine neue Orgel aufgestellt wurde. In diesem Zusammenhang wurde der Bau im Jahr 1987 unter Denkmalschutz gestellt.
Beschreibung:Die Anlage des Krematoriums besteht aus einem zentral gelegenen Kuppelbau mit flankie-renden Seitenflügeln. Diese umschliessen als Portiken auf winkelförmigem Grundriss zwei quadratische Hofräume, die als Kolumbarien für die Aufnahme der Urnengräber bestimmt sind. In seiner Architektur zeigt der Bau eine ins Monumentale gesteigerte, auf archaische Wirkung zielende Formensprache, die sich gleichermassen romanischer wie byzantinischer, aber auch ägyptischer und griechisch-dorischer Formen bedient. Der axial gelegene Haupt-bau wird über eine von Sphingen flankierte Freitreppe erschlossen, die zu einer offenen Vor-halle mit dorischer Säulenportikus und rahmender Giebelfläche führt. Über dem betont massiven Baukörper mit unregelmässig gefügtem, aus grob bossierten Quadern bestehenden Mauerwerk erhebt sich als beherrschendes Element der Anlage eine achtseitige Gewölbe-kuppel mit einem von Reihenfenstern durchbrochenen Tambour; ihr bekrönender Aufbau diente ursprünglich als Kamin des Verbrennungsofens. Rückwärtig schlossen die heute durch den Neubau ersetzten Vorbauten für den Verbrennungsofen an, die in mehreren Apsiden endeten. Dunkelbau gestrichene, eisenbeschlagene Türflügel führen in die Abdankungshalle im Inneren. Der im Grundriss quadratische Raum wird von vier mächtigen Bögen begrenzt, wobei dem Eingang axial gegenüber der Katafalk steht, während sich zu beiden Seiten hohe, vertikal gegliederte Fenster öffnen. Mit seiner Formensprache verweist das Aa-rauer Krematorium auf den etwa vom Theoderichgrabmal inspirierten Stil eines Wilhelm Kreis, der in den Jahren nach der Jahrhundertwende in Deutschland äusserst beliebt war und der mit seiner strengen Feierlichkeit und Monumentalität gerade auch für Krematoriums-bauten als angemessen empfunden wurde. In ähnlichen Formen gestaltete Froelich auch das Krematorium auf dem Friedhof Sihlfeld in Zürich, während sein 1925 fertiggestelltes Krematorium in Luzern einen zeittypisch reduzierten Neoklassizismus zeigt.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=4756
 

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