INV-UFE902 Ortsmuseum Staufferhaus, 1760 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-UFE902
Signatur Archivplan:UFE902
Titel:Ortsmuseum Staufferhaus
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Unterentfelden
Hist. Name Objekt:Staufferhaus
Adresse:Hauptstrasse 1
Versicherungs-Nr.:81
Parzellen-Nr.:254
Koordinate E:2645514
Koordinate N:1246097
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645514&y=1246097

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1760
Grundlage Datierung:Mündliche Überlieferung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:"BS" (Kellereingang)
Würdigung:Das "Staufferhaus" ist ein giebelbetonter spätbarocker Mauerbau bernischer Prägung, ausgestattet mit regelmässig angeordneten Stichbogenfenstern und schmucker Giebelründe. Das angeblich um1760 für Bernhard Stauffer erstellte Gebäude nimmt eine ortsbaulich wichtige Stellung in einer Strassenbiegung am südwestlichen Dorfeingang ein. Mit seinem stattlichen Erscheinungsbild ist es ein wertvoller Zeuge der bürgerlichen Profanarchitektur aus einer Zeit, als das Ortsbild von Entfelden noch vollumfänglich von strohgedeckten Bauernhäusern geprägt war. Seit 1982 wird das "Staufferhaus" als Ortsmuseum und kulturelle Begegnungsstätte geführt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss mündlicher Überlieferung soll das "Staufferhaus" um 1760 entstanden sein. Als Bauherr gilt Bernhard Stauffer, dessen Initialen "BS" zusammen mit dem Metzgerbeil als Berufsemblem in den Türsturz des Kellereingangs eingehauen sind. Vermutlich wurde das Gebäude auf den Grundmauern eines noch älteren Gebäudes errichtet, von dem noch Spuren im Gewölbekeller und im aufgehenden Mauerwerk erkennbar sind [1].
Eine Fotoaufnahme aus der Zeit um 1965 zeigt das "Staufferhaus" noch mit der später abgebrochenen, grossvolumigen Scheune, welche auf der Südwestseite rechtwinklig zum Haus situiert war. 1978 wurde das Wohnhaus durch die Einwohnergemeinde erworben und in der Folge einer umfassenden Renovation unterzogen (1981/82). Seither dient es als Ortsmuseum, Begegnungsstätte und Ort für kulturelle Veranstaltungen [2].
Beschreibung:Das "Staufferhaus" steht prominent in einer Kurve der Hauptstrasse am südwestlichen Ortseingang von Unterentfelden. Es handelt sich um einen giebelbetonten zweigeschossigen Mauerbau unter Gehrschilddach mit bernischer Giebelründe, welche auf filigrane, mit Stabprofilen beschnitzte Büge abgestützt ist. Die zur Strasse gerichtete Stubenfront zeigt eine streng axiale Gliederung mit stichbogig ausgeschnittenen Einzelfenstern. Auf der südwestlichen Traufseite befindet sich der ebenerdige Hauseingang, geschützt durch eine auf balusterartige Säulen abgestützte Obergeschosslaube (Laube bei der Renovation von 1981/82 vollständig erneuert). Über die rückwärtige Giebelfront zog sich ehemals eine geschlossene Laube, die anlässlich des Umbaus nicht rekonstruiert wurde.
Die Einrichtung des "Staufferhauses" ist museal. An älterer Ausstattung hat sich in der oberen Stube ein Biedermeierbuffet aus Nussbaumholz nebst Türen und Böden aus dem 19.Jh. erhalten. Um 1900 wurde die Stube der unteren Wohnung vollständig mit Krallentäfer ausgekleidet, welches man an der Decke zu einem rautenförmigen Muster angeordnet hat. Der alte Kaminabzug ("Chemihutte") ist in den 1970er Jahren herausgerissen worden. Der Kachelofen in der unteren Stube stammt aus einem abgebrochenen Haus in Biberstein. Es handelt sich um einen grünen Kastenofen mit hellem Zierfries wohl aus den 1830er Jahren. Die mit Manganfarbe bemalten Frieskacheln zeigen Blumengirlanden und Landschaftsmedaillons, welche dem Aargauer Ofenmaler Johann Heinrich Egil zuzuschreiben sind [3].
Anmerkungen:[1] Vgl. Steiner/Linder 1982/83, S. 5-10.
[2] Zur Geschichte des Ortsmuseums vgl. Dorfchronik Unterentfelden 1996, S. 397-399.
[3] Vgl. Stöckli 1998/90, S. 9-14.
Literatur:- A. Stiner/W. Linder, Das Staufferhaus – einst eine Ruine, heute ein wahres Bijou, in: Der Postillion 1982/83, S. 5-10.
- Rainer Stöckli, Ein wertvoller Kachelofen im Staufferhaus, in: Der Postillion 1989/90, S. 9-14.
- Dorfchronik Unterentfelden, Unterentfelden 1996, S. 397-399.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 46.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien, Unterentfelden 203 b3/3.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=45678
 

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