INV-MDE922 Gasthof zum Adler, 1780 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MDE922
Signatur Archivplan:MDE922
Titel:Gasthof zum Adler
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Magden
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberdorf
Adresse:Dornhofstrasse 4
Versicherungs-Nr.:176, 177
Parzellen-Nr.:714
Koordinate E:2628203
Koordinate N:1263903
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2628203&y=1263903

Chronologie

Entstehungszeitraum:1780
Grundlage Datierung:Inschrift (Tenntor)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof

Dokumentation

Inschriften:"1780" (Tenntor)
Würdigung:Der am Tenntor ins Jahr 1780 datierte Gasthof zum Adler ist ein bäuerlicher Vielzweckbau mit Wohnteil, Stall und Tenn. Der stattliche gemauerte Baukörper zeigt an der strassenseitigen Schaufassade eine streng axiale Fensteranordnung sowie rundbogige Eingänge im ehemaligen Ökonomiebereich. Ein baumbestandener Vorplatz betont die ortsbaulich wichtige Stellung an einer Strassenkreuzung im Magdener Oberdorf. Auf der Hausrückseite ist eine in schlichter Holzbauweise erstellte Kegelbahn aus der Zeit um 1900 erhalten.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Gasthof zum Adler gehört zusammen mit dem Gasthaus "Blume" (Bauinventarobjekt MDE906) zu den ältesten Tavernenwirtschaften der Gemeinde. So wird in einer Ohmgeld-Abrechnung von 1680 Ottmar Hauss als Wirt auf dem "Adler" genannt [1]. Das erste Brandkataster von 1828 weist Johann Nepomuk Bader als Eigentümer des "Wirthauses zum Adler, mit Scheune und Anbau mit Metzg" aus. 1891 ging die Liegenschaft von der Familie Bader an Gemeinderat Adolf Bürge über [2].
Das bestehende Gebäude ist am Tenntorscheitel mit 1780 datiert. Die zur Gastwirtschaft gehörige Kegelbahn auf der Hausrückseite dürfte aus der Zeit um 1900 stammen.
Beschreibung:Der Gasthof "Adler" nimmt im Magdener Oberdorf beim Zusammentreffen der Adlerstrasse und der Schlossgasse mit der Dornhofstrasse, eine wichtige Stellung ein. Auf der Südseite zum Strassenraum hin ist eine Gartenwirtschaft mit einer alten, schattenspendenden Platane vorgelagert, hinter dem Haus befindet sich eine offene Kegelbahn.
Der langgestreckte gemauerte Baukörper ist unter durchlaufendem Satteldach als Mitterstallhaus konzipiert. An den talseitigen, mit der Vorderfront nach Süden auf die Dornhofstrasse ausgerichteten Wohnteil mit Gastwirtschaft schliessen bergseitig Stall und Tenn an, gefolgt von einem jüngeren Remisenanbau mit abgestuftem First. Die Ökonomieräume wurden nachträglich für den Wirtshausbetrieb nutzbar gemacht, wobei man die steingefassten Rundbogenportale beibehalten hat. Die ehemalige Tenneinfahrt zeigt ein schmal gefastes Gewände mit der Jahreszahl 1780 beidseits des Schlusssteins. Den Wohnteil gliedern vier Achsen mit schlichten gefalzten Rechtecklichtern. An der gleichfalls vierachsig gestalteten Rückfront gelangt man durch ein Rundbogenportal in den Keller. Dieser weist stirnseitige Lüftungsöffnungen auf, im Übrigen aber tritt die gesamte Giebelfront des Wohnteils als geschlossene, fensterlose Mauerfläche in Erscheinung. Das Hausinnere ist durchgreifend modernisiert, wobei die ursprüngliche Erschliessung mit durchlaufendem Korridor und Treppenaufgang ins Obergeschoss erhalten blieb.
Die hinter dem Wirtshaus parallel zur Adlerstrasse gestellte Kegelbahn (Vers.-Nr.177) ist eine der letzten ihrer Art im Kanton Aargau [3]. Pavillon und Kegelbahn sind als schlichte offene Ständerkonstruktion mit hüfthohen Brüstungen und ziegelgedeckten Satteldächern aufgeführt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Magden, 4253-06.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Vgl. Magden 2004, S. 201-202.
[2] Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
[3] Eine weitere gedeckte Kegelbahn existiert noch im Areal der psychiatrischen Klinik Königsfelden in Windisch.
Literatur:- Edith Hunziker/Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011, S. 325-326.
- Magden (Ortsgeschichte), Magden 2004, S. 201-202 (Abb.).
Quellen:- Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler).
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=40788
 

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