DSI-WIN004 Klosterkirche Königsfelden, 1310-1330 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-WIN004
Signatur Archivplan:WIN004
Titel:Klosterkirche Königsfelden
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Windisch
Versicherungs-Nr.:264
Parzellen-Nr.:869
Grundbuch-Nr.:1524
Koordinate E:2658734
Koordinate N:1259129
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2658734&y=1259129

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Klosterkirche, Stiftskirche

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:2/18/1991
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):5/7/1948
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1310 - 1330
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nach dem Schema oberrheinischer Bettelordenskirchen mit basilikalem Querschnitt, flachgedecktem Langhaus und gewölbtem Chor entstand unter durchlaufendem First zwischen 1310 (Grundstein) und 1330 (Weihe) ein Bau von kristalliner Klarheit. Stifter der Chorfenster waren die Angehörigen des ermordeten Königs Albrecht I. Donatorenbilder ermöglichen die Eingrenzung der Entstehungszeit zwischen 1325 und 1330. Eine urkundlich nicht fassbare, führende Werkstatt mit stilistischen Einflüssen aus dem Gebiet Oberrhein/Strassburg und Konstanz/Bodenseeraum hat mit dem Zyklus einen Höhepunkt der europäischen Glasmalerei des 14. Jahrhunderts geschaffen, bei dem überliefertes Können sich mit modernsten Elementen verbindet: bahnenübergreifende Bildmedaillons, perspektivische Bildräumlichkeit, differenzierte Farbigkeit.
Beschreibung:Im Langhaus scheiden achteckige Pfeiler Haupt- und Seitenschiffe und tragen übergangslos die sieben spitzbogigen Arkaden, deren östlichstes Paar etwas weiter gespannt ist und den aus Überresten rekonstruierten Lettner aufnimmt. Im Mittelschiff befindet sich das habsburgische Erbbegräbnis, ein schwarzer Marmorkenotaph der Zeit um 1320. Davor führt ein Abstieg in die Gruft mit ehemals elf Bestattungen (seit 1807 in St. Paul in Kärnten). Der lichtdurchflutet aufragende dreijochige Chor mit Fünfachtelschluss bildet einen Gegensatz zum kastenartig geschlossenen, lagernden Langhaus. Wanddienste tragen die in skulptierten Schlusssteinen mündenden Kreuzrippen. Wie teilweise auch am Langhaus bildet das aussen und innen durchlaufende Sohlbankgesims das einzige horizontal gliedernde Element. Die Masswerke der dreilanzettigen Fenster entsprechen sich paarweise und stehen stilistisch an der Wende von der Hoch- zur Spätgotik.
Trotz grossen Einbussen auf der Südseite ist kein Fenster der Glasmalereien vollständig verloren und ein Bildprogramm von seltener Geschlossenheit erhalten geblieben: Im Chorscheitel die Passion Christi, seitlich begleitet von der Menschwerdung und der Erscheinung nach dem Tod. Nach Westen folgen sich paarweise gegenüberstehend Vorläufer und Nachfolger Christi, Johannes der Täufer und der Apostel Paulus (kombiniert mit dem Martyrium der hl. Katharina resp. Marientod und -verherrlichung). Das dritte Fensterpaar mit den Aposteln (Vorbilder der Franziskaner) beschliesst die Evangelienthematik. Die Heiligenlegenden der letzten beiden Fensterpaare sind über Kreuz angeordnet: Die Ordensgründer Franziskus und Klara, sowie nordseitig die hl. Anna (zusammen mit Maria, Lieblingsheilige der Klarissen) und südseitig Nikolaus (Landesschutzpatron des Stifters Rudolf von Lothringen). Das Programm mit mannigfachen, teils gemeinsamen Beziehungen von Stifterfamilien und Orden ist wohl von Ordenstheologen und habsburgischen Hofgelehrten zusammen aufgestellt worden.
Literatur:- Jürg A. Bossardt, Klosterkirche Königsfelden, Kantonale Denkmalpflege Aargau 1996.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=26928
 

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