DSI-RHE013 Kapuzinergasse, Kapuzinerkirche, 1657 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-RHE013
Signatur Archivplan:RHE013
Titel:Kapuzinergasse, Kapuzinerkirche
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Rheinfelden
Adresse:Kapuzinergasse
Versicherungs-Nr.:297
Parzellen-Nr.:1004
Grundbuch-Nr.:573
Koordinate E:2626700
Koordinate N:1267046
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2626700&y=1267046

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Klosterkirche, Stiftskirche

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):12/13/1963
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1657
Bau- und Nutzungsgeschichte:Ein erstes Kapuzinerkloster wurde in Rheinfelden 1598 errichtet, 1634 jedoch von den Schweden zerstört. 1655–1657 konnten die Patres innerhalb der Stadtmauern anstelle der im Dreissigjährigen Krieg zerstörten Liegenschaft einen Neubau errichten, der vom Basler Weihbischof Thomas Heinrici konsekriert wurde. Als Planautor und Bauleiter darf Bruder Probus Haine aus Pfullendorf vermutet werden, der 1654 bis 1663 in der Schweizer Kapuzinerprovinz als "fabricator" amtete. Die Stadt stiftete den Hochaltar einschliesslich eines Hauptblatts von Maler Jost Herrschi. Unter den zahlreichen namhaften Stiftern tat sich insbesondere Philipp Albert von Berndorf, Komtur zu Beuggen, hervor.
Neben vielerlei Erneuerungsarbeiten bewirkte Guardian P. Eulogius 1745 bis 1748 den Neubau einer Kapelle zu Ehren des 1746 heilig gesprochenen Pater Fidelis von Sigmaringen (1618/19 Guardian in Rheinfelden, †1622). Die 1747 im Westflügel eingebaute Kapelle wurde drei Jahre später geweiht. Der von einer Totengruft unterfangene Bau schloss rechtwinklig an die Südfassade der Klosterkirche an. Die verdrängten Räume, unter anderem die Bibliothek, brachte man im Südosten des Konvents in einem eigens errichteten Anbau unter, zu dessen Belichtung mit Einwilligung der Stadt vier Fenster in die Ringmauer gebrochen wurden. 1757/58 erhielt die Kirche eine neue Altargruppe.
Im Herbst 1802 beschloss die fricktalische Verwaltungskammer die Aufhebung des Kapuzinerklosters; eine 1804 erwogene Wiederbesetzung scheiterte. 1806/07 veräusserte der Kanton den Kirchenschatz, die Bibliothek und den Hausrat. Kirche und Konventgebäude erwarb die Stadt 1810, um sie 1816 in acht separaten Teilen zu versteigern. Mit Ausnahme des Kirchenschiffs wurden alle zu Wohnhäusern umgebaut. 1900 Ersatz des Chores durch ein Wohnhaus. Das Langhaus diente von 1832–1930 als Theatersaal; 1940/41 wurde darunter ein Luftschutzkeller eingebaut. 1971/72 Umbau als Konzertsaal, unter Einzug eines Zwischenbodens auf Höhe der Fenstersimse. 1986 Rekonstruktion des Dachreiters.
Beschreibung:Das Kapuzinerkloster kam westlich der Wasserlochmühle zwischen Kapuzinergasse und Ringmauer zu stehen. An die geostete Klosterkirche mit eingezogenem, zweiteiligem Langchor grenzte südseitig das Konventgebäude. Die in Grundrissen überlieferte Anlage entsprach weitgehend den stark normierten Baugewohnheiten des Ordens. So umschlossen Kirche und Konventgebäude einen rechteckigen Hof, um den sich erdgeschossig ein Kreuzgang zog.
Während das einstige Konventgebäude samt Innenhof stark verbaut ist und der Chor abgebrochen wurde, hat sich die Gebäudehülle des zirka 20 x 12 m messenden, mit einem Satteldach gedeckten Kirchenschiffs erhalten. Drei Rundbogenfenster mit stark abgeschrägten, verputzten Leibungen sind in der Nordseite gleichmässig verteilt, weitere drei drängen sich leicht gestaffelt in der westlichen Giebelfassade. Die mittlere, verkürzte Öffnung sitzt über dem axialen, mit einem Pultdach geschützten Rundbogenportal, das am Scheitel die Jahreszahl 1657 trägt. Die Lage des einstigen Chorbogens markiert ein quadratischer spitzbehelmter Dachreiter mit Glocke. Das Kircheninnere ist komplett verbaut. Überdauert hat hingegen das zweigeschossige Sparrendach mit liegendem Stuhl und fünf Hauptbindern
Literatur:- Vom Jura zum Schwarzwald, 1940, S. 15-22.- Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 138-140.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=25236
 

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