DSI-RHE002 Zollrain/Geissgasse, Obertorturm, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-RHE002
Signatur Archivplan:RHE002
Titel:Zollrain/Geissgasse, Obertorturm
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Rheinfelden
Adresse:Zollrain/Geissgasse
Ortsteil / Weiler / Flurname:südlicher Stadteingang
Versicherungs-Nr.:283
Parzellen-Nr.:1179/80
Grundbuch-Nr.:572
Koordinate E:2626827
Koordinate N:1267077
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2626827&y=1267077

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Wehrbauten, militärische Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Stadtturm, Stadttor, Torhaus

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):12/13/1963
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das einfache, zum spätzähringischen Mauerring gehörige Tor wurde 1329/30 an der Innenseite mit dem heute noch bestehenden mächtigen Wehrturm verstärkt und über seitliche Öffnungen mit den Wehrgängen der gleichzeitig erhöhten Stadtmauer verbunden. Eine 1529 erwähnte "ober zeitglockhen" verrät, dass der Turm damals mit einem Uhrwerk ausgestattet war. 1530/31 Arbeiten "under dem obern dor" und an der dortigen Fallbrücke.
Ein 1605 von Veit Seiler errichteter und von Hans Matt verputzter "helm" ist mit der Ummantelung des obersten Turmgeschosses zu identifizieren. Im selben Jahr lieferten Hans Jakob Bröttlin aus Liestal eine Uhr und Sebold Hoffmann, Rotgiesser zu Basel, eine Glocke; der Basler Maler Niklaus Hagenbach wurde für Zifferblätter entlöhnt sowie für ein aussenseitig aufgemaltes Stadtwappen. Kupferschmied Martin Brunkch verfertigte zwei Knöpfe auf den Turmhelm. 1687/88 Neufassung der Uhr durch Maler Bröchin.
Ein 1726 entworfenes Vorwerk-Portal, das "statt und vestung ein ansehen" verleihen sollte, kam bis 1732 zusammen mit einer neuen Steinbrücke über den Magdener Bach zur Ausführung. 1731/32 Erneuerung des Turmdachs, das mit Ziegeln eingedeckt wurde, während der Dachreiter eine Kupferverkleidung erhielt.
1915 Dachrenovation, Nachbildung des Dachreiters und Laubenneubau. 1966 elektronisches Werk der Turmuhrenfabrik Gwatt. 1982 Aussenrestaurierung.
Beschreibung:Der Obertorturm und sein dreitürmiges Vorwerk (1744/45 demoliert) sicherten das Tor in der Südostflanke der Stadtmauer und den nahen Strassenknoten bei der Zollstätte Kaisten. Stadtseitig flankieren Wohnhäuser die kurze und enge Zufahrt zum Turm. Der bis zur Traufe ungefähr 25 m messende Schaft ist steinsichtig verputzt und mit einer Kalkschlämme versehen, welche die bossierte Buntsandstein-Eckquaderung und die Gewände der teils zu Schlüsselscharten umfunktionierten Schlitzfenster ausspart. Landseitig ist die Ringmauer dem Turm einverleibt. Ihr Tor weist über den seitlichen Gewänden einen jüngeren, glatt zugehauenen Spitzbogen auf. Die Torflügel sind nicht mehr vorhanden, wohl aber ihre Halterungen. Das Spitzbogentürchen im zweiten Obergeschoss führte auf das Vorwerk. Das aus der Zeit des Turmbaus datierende innere Tor besitzt ein Spitzbogengewände aus Buntsandstein-Bossenquadern. Land- wie stadtseitig zieren aufgemalte Zifferblätter das vierte Obergeschoss. Das oberste, 1605 ummauerte Geschoss mit der landseitig über Bügen auskragenden Wehrlaube wird von einem Zeltdach überspannt. Seinen zierlichen Dachreiter bekrönt eine blechverkleidete Haube mit Knopf und Fahne.
Die rechts neben dem Turm mit einem historisierenden Zinnenkranz versehene Ringmauer wird durch ein 1899 angebautes Wohn- und Geschäftshaus verdeckt, setzt sich dahinter aber ohne Unterbruch nach Norden bis zum Storchennestturm fort.
Das Obergeschoss war aus Sicherheitsgründen nur über einen in der Südmauer befindlichen Schacht erreichbar. Heute führt darin eine Eisenleiter ins erste Obergeschoss. Von hier hat sich bis ins vierte die ursprüngliche Blockstufentreppe erhalten. Die eichenen Balkendecken sind teils längs, teils quer zum First eingebaut, ihre Streichbalken ruhen auf Sandsteinkonsolen.
Die Wände des ersten Obergeschosses bedeckt bis auf halbe Höhe ein Kalkputz mit Rötelzeichnungen. Im zweiten Obergeschoss liegen die Öffnungen auf die Wehrgänge und das Vorwerk in Nischen, die seitlich Löcher für eine Balkenverriegelung aufweisen. Im Mauermantel des oberstes Geschosses stecken noch mehrere Eck- und Wandständer des Fachwerks von 1329/30. Die Existenz einer schon ursprünglich vorhandenen Wehrlaube beweist ein zeitgleiches, den Laubenvorkrag überspannendes Geschossrähm. Das Zeltdach ruht auf einer Sparrenkonstruktion, deren liegender, radialer Stuhl mit Andreaskreuzstreben im Windverband verstrebt ist.
Literatur:- Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 80-82.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=25170
 

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