DSI-AAB007 Städtchen 35, Scheurmann-Haus, 1750 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-AAB007
Signatur Archivplan:AAB007
Titel:Städtchen 35, Scheurmann-Haus
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Aarburg
Adresse:Städtchen 35
Ortsteil / Weiler / Flurname:Altstadt
Versicherungs-Nr.:145
Parzellen-Nr.:485
Grundbuch-Nr.:542
Koordinate E:2634776
Koordinate N:1241296
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2634776&y=1241296

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Altstadthaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätbarock

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:5/13/1986
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):6/25/1949
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1750
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Scheurmann-Haus datiert nach der Bauinschrift „1750 RB ED“ am profilierten Abschlussgesims. Über die Gebäudenutzung im 18./19. Jahrhundert ist wenig bekannt. Nach Mitte des 19. Jh. befand sich das Haus nachweislich im Besitz der Familie Scheurmann. Die Einwohnergemeindeversammlung beschloss am 9. Januar 1943 den Ankauf der Liegenschaft von Adolf Scheurmann, dem ehemaligen Direktor der Erziehungsanstalt auf der Festung zu einem günstigen Preis um ein Heimatmuseum einzurichten. Bereits ein Jahr später 1944 wurde ein Ausbau beschlossen und das Museum mittels eines Durchbruchs hin zum Lokal im Erdgeschoss des Rathauses erweitert. Dieses Lokal diente zur Aufnahme der reichhaltigen Waffensammlung und grösserer Museumsgegenstände. Am 21. April 1945 konnte das Heimatmuseum eröffnet werden.
Eine umfangreiche Fassadenrestaurierung fand 1944 statt, bei der einzelne Steine ersetzt wurden. 1976 konnten zwei Zimmer im Obergeschoss restauriert werden. 1978 wurde erneut eine grosse Aussenrestaurierung notwendig. 1981/1982 erfolgte der Ausbau des Dachstockes und diverse Sanierungsarbeiten. 1984 wurde die barocke Eingangstüre aus Eichenholz mit vier überschobenen Füllungen und Eichenholzsockel ersetzt, wobei die originalen Bänder und Kloben zur Montage wiederverwendet wurden. Die jüngste Fassadenrestaurierung erfolgte im Jahr 1993.
Beschreibung:Im Städtli an der aareseitigen Häuserzeile steht das Scheurmann-Haus gleichfluchtend zwischen älteren, niedrigeren dreigeschossigen Stadthäusern und dem jüngeren Rathaus (1828). Das Gebäude, ein dreiachsiges, viergeschossiges Wohnhaus, das mit einem Attikageschoss abschliesst, wurde im Stil des "Berner Barock" erbaut. In der Fassadenmitte am abschliessenden profilierten Gesims ist die Datierungsinschrift mit Initialen „1750 RB ED“ zu lesen. Der Steinbau über leicht trapezförmigem Grundriss steht traufständig zum Platz. Die Fassadengestaltung besteht im Erdgeschosse aus rustizierten Sandsteinen, während die oberen Stockwerke zwischen den Sandsteinlisenen verputzt sind. Die Geschossgliederung wird durch ein stark profiliertes, verkröpftes Gurtgesims betont. Die Ausgestaltung der Fassade findet ihre Fortsetzung in der Gestaltung der Fenster. Diese zeigen ein wechselreiches Spiel von rechteckigen, korb- und stichbogigen Sandsteingewänden. Das oberste und unterste Geschoss sowie die Fenster der Mittelachse weisen eine reichere Dekoration auf. Die Gewände der mittleren Fensterachse sind mit Zwickel und Schlusssteinen in Palmettenform geziert.
Im Innern durchzieht der seitliche Längskorridor die gesamte Haustiefe. Im hinteren Bereich befindet sich die Treppe zu den oberen Stockwerken aus Blockstufen mit einem massiven Geländer aus hölzernen Vierkantbalustern. Hin zum obersten Stockwerk weist das Treppengeländer eine reduziertere Form aus balusterförmig ausgeschnittenen Brettern auf. Die Treppenuntersicht, die Balken und Blindböden zeigen eine Malerei mit Rankenkränzen und Rosetten teils farbig, teils in Grisaille. Im 1. OG bestehen die Wände aus einfachem Rahmentäfer mit grossen Platten. In der Küche ist der alte Plattenboden aus Kalkstein erhalten. Im 2. OG ist die Balkendecke mit kräftigem Unterzug sichtbar, welche an der Fenstermauer von einem kräftigen Konsolstein gestützt wird. An den Fenstern sind noch die originalen Beschläge und Sprossen zu finden. Die Räume sind mit Täfer verkleidet. Im Dachgeschoss ist ein zierlicher, liegender Dachstuhl sichtbar.
Literatur:- Jakob Bolliger: Aarburg. Festung, Stadt und Amt. Beiträge zur Lokalgeschichte. 2. Überarb, Aufl. 1998, S. 83f.
- Michael Stettler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1948, S. 254f.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=19392
 

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