STC-ZUR003 Stiftskirche St. Verena, 1733-1772 (Dossier (Spezialinventare))

Archive plan context


Signatur:STC-ZUR003
Signatur Archivplan:ZUR003
Titel:Stiftskirche St. Verena
Ansichtsbild:
1/8
Bildlegende:1- Hauptschiff über Chorbereich (H. Schnell).
2- Hauptschiff über Westempore, (H. Schnell).
3- Nördliches Seitenschiff, Blickrichtung Osten (H. Schnell).
4- Nördliches Seitenschiff, neben Seitenaltar (H. Schnell).
5- Tonnengewölbter Zugang zur Krypta (H. Schnell).
6- Nördliche Hauptschiffswand (Dekor um Gemälde von L. Gambs).
7- Fensterdekor (L. Gambs).
8- Fensterdekor (L. Gambs).
Darin:Die Stiftskirche St. Verena wurde 1732/34 vom Deutschordens-Baumeister Giovanni Gaspare Bagnato barockisiert. Dabei wurde die Holzdecke im Schiff durch Stuckaturen von Hannibal Schnell, einem Wessobrunner, ersetzt. Das flache Tonnengewölbe im Hauptschiff mit den flachen Stichkappen weist im Chorbereich ein weisses Medaillon mit vier identischen Eckkartuschen auf. Weisses Bandelwerk und Rosengeäst begleiten die Régence-Stuckaturen und setzen sich klar vom rosa Hintergrund ab. Westlich davon befindet sich ein zentrales ovales Medaillon, von dem sich die inneren Régence-Stuckaturen kaum abheben sowie zwei weitere westlich und östlich davon gelegene Deckenspiegel, die innen ebenfalls weiss belassen wurden und keinen Dekor aufweisen. Die Gurtbogen des Mittelschiffs können mit einem gelben Band, das mit weissen Stuckbändern betont ist, klar unterschieden werden. Es ist mit Fleurons und dezentem Bandelwerk geschmückt. Auch die Uhr mit stuckiertem Rollwerk ist symmetrisch und weist sich mit ihren Formen als Régencewerk aus. Die Dekors der Stichkappen sind jeweils in einem Joch gleich, wobei die ersten beiden Joche von Osten und das fünfte und sechste eine Motivform aufweisen, und das dritte und vierte Joch eine andere. Zwischen den weissen Medaillons und den gelben Gurtbogen ist ein rosa Grundton feststellbar. Dieser Bereich ist mit gelben Bandelwerkkartuschen gefüllt, das ebenfalls sehr auf Symmetrie bedacht ist. Auch weisse Pilaster wurden in dieser ersten Stuckierungsphase ausgeführt: sieben auf beiden Längswänden gliedern die eierschalenweissen Schiffswände. Über den Pfeilern, zwischen den Scheidbögen, befinden sich wappenähnliche Kartuschen, die weiss gehalten und identisch sind. Die Kapitelle der Pilaster bilden die farbig stuckierten Wappen der Stiftsherren aus. Über den je acht Ölgemälden an den Hauptschiffswänden befinden sich acht Fenster. In den Seitenschiffen ist das ebenfalls leichte Tonnengewölbe mit Bandel- und Gitterwerkkartuschen geschmückt, die sich um drei grosse weiss gefüllte Medaillons legen. Dazwischen befinden sich weisse Dekors mit Voluten und Rankenwerk, die vier rosa Hintergrundfelder – entsprechend dem Mittelschiff – freilassen. Über dem rechten Seitenaltar befindet sich eine flach stuckierte Wolke mit der Inschrift "Maria", in derjenigen über dem linken Seitenaltar ist eine Sonne angebracht, die den Schriftzug "Jesus" trägt. Grosse Gitterwerkkartuschen zieren die Decken der leicht ausgestellten Kapellenbereiche. Auch der Gang zur Krypta und die Untersicht der Empore im Hauptschiff wurde von Schnell mit weissen Deckenspiegeln, Fleurons und Bandelwerk dekoriert; am angrenzenden Gurtbogen sind jedoch drei Kartuschen von Lucius Gambs zu erkennen. Er wurde 1772 beauftragt, das Kircheninnere ergänzend zu stuckieren. Er lockerte die Régence-Stuckaturen an den Decken, Pilastern und die schweren Fensterrahmen auf, indem er Rocaillen, Schilfstängel-, Stauden- und Zweigmotive anbrachte, die mit ihren Formen klar in eine spätere Phase des Rokoko weisen. Gambs ergänzte die Stuckrahmen der Fenster an den Mittelschiff- und Seitenschiff-Aussenwänden und diejenigen der Ölgemälde mit oberen Kartuschen mit C-Rocaillen mit Riffelungen. Seitlich brachte er vegetative Ornamente oder Muschelwerk an. Die kräftigen Stuckrahmen der Ölgemälde, die noch von Hannibal Schnell stammten, wurden von Lucius Gambs mit vier überlappenden Ornamenten mit Muschelwerk und vegetativen Motiven dekoriert. Bis 1900 war das bräunliche Hausteinwerk des Chores verputzt, geweisst und sparsam mit Régence-Stuckaturen überzogen. Prof. J. R. Rahn liess das gotische Steinwerk freilegen und setzte sich für die Erneuerung der bunten Manschettenmalerei an Schlusssteinen und Rippenanfängern ein.
Technik:Antragsstuck
Gemeinde:Bad Zurzach
Ehem. Gemeinde:Zurzach (bis 31.11.2006)
Adresse:Hauptstrasse
Parzellen-Nr.:669
Grundbuch-Nr.:669
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (röm.-kath.)
Entstehungszeitraum:1733 - 1772
Grundlage Datierung:Literatur
Autorschaft:Schnell, Hannibal, evt. Wessobrunner; Gambs, Lucius, 1741-1795, aus dem Vorarlbergischen, in Laufenburg ansässig.
Literatur:Hugo Schnell, Uta Schedler, Lexikon der Wessobrunner, München-Zürich 1988, S. 269. - Archiv DP AG. - Hans Martin Gubler, Johann Caspar Bagnato und das Bauwesen des Deutschen Ordens in der Ballei Elsass-Burgund im 18. Jahrhundert, Sigmaringen 1985, S. 376-378. - Hans Rudolf Sennhauser, Katholische Kirchen von Zurzach, Zurzach 1983.
 

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Related units of description:siehe auch:
DSI-ZUR003 Hauptstrasse, Stiftskirche St. Verena, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=16360
 

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