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10 Schritte für psychische Gesundheit

10 Schritte für psychische Gesundheit

Die meisten Menschen wissen, wie sie ihre körperliche Gesundheit fördern können – etwa durch eine gesunde Ernährung oder tägliche Bewegung. Es ist auch allgemein bekannt, dass eine intakte Umwelt und ein gutes Arbeitsumfeld der Gesundheit zuträglich sind. Psychische Gesundheit wird dagegen kaum thematisiert. Viele von uns haben zwar Rezepte gegen Krisen und sind in der Lage, den alltäglichen Stress mehr oder weniger gut zu bewältigen. Doch was tun, wenn einem alles über den Kopf zu wachsen droht?

  • Was sind Alarmzeichen der Psyche?
  • Wie halte ich die Balance zwischen Beruf und Familie?
  • Stehe ich kurz vor einem Burnout?
  • Wo finde ich Rat und Hilfe?

Hier setzt die Kampagne "10 Schritte (oder Impulse) für psychische Gesundheit" an. Sie bietet Tipps und Anregungen, die zum psychischen Wohlbefinden und einem guten Lebensgefühl beitragen. Sie sind als Denkanstösse gedacht – versuchen Sie, den einen oder anderen Tipp in Ihr tägliches Leben einzubauen und lassen Sie sich überraschen!

Gesundheitspot (MP3, 2,7 MB)

Kurzfilm

Zum Film

Der Kurzfilm „10 Schritte für psychische Gesundheit“ zeigt, welche zehn Schritte im Alltag für den Aufbau und den Erhalt der psychischen Gesundheit unternommen werden können. Sehen Sie im Film zehn Kurzportraits von Aargauerinnen und Aargauern, die in ihrem Alltag mit einfachen Mitteln mit einem dieser Schritte etwas für ihre psychische Gesundheit tun.

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Kurzbeschreibung der 10 Schritte

Mich selbst annehmen

Niemand ist perfekt

Illustration Mensch betrachtet sich im Spiegel
© pro mente Oberösterreich

Mich selbst annehmen heisst, ich kenne und nutze meine Fähigkeiten und weiss, was mich zufrieden macht. Ich bin in der Lage, meinen Körper und seine Signale bewusst wahrzunehmen und daraus Sicherheit zu gewinnen. Ich kann meine Gefühle erkennen und deshalb Entscheidungen treffen, die mir guttun. Im Wissen um meine Stärken und Fähigkeiten gelingt es mir, auch meine Fehler und Schwächen als einen Teil von mir zu akzeptieren. Zu mir selbst Sorge tragen heisst, an mich selbst zu denken, auch wenn es andern nicht gefällt. Das braucht Mut. Dabei achte ich darauf, wo meine Grenzen sind, und spüre, was für mich gut ist und was mir schadet.

Ideen/Anregungen

  • Ich konzentriere mich auf meine Stärken und nicht auf die Schwächen: Wo bin ich mit mir zufrieden? Was macht mich zufrieden in meinen Beziehungen? Was macht mich zufrieden in meinem Beruf? Was ist mir heute gelungen, worüber ich mich freuen kann?
  • Kann ich auch mal über einen eigenen Fehler lachen?

Darüber reden

Vieles beginnt im Gespräch

Illustration: Mensch am Telefon
© pro mente Oberösterreich

Über Dinge sprechen, zuhören, ordnen, klären, Anteil nehmen, in Worte fassen, was mich bewegt – das hilft, Anspannung und Druck zu mildern. Für Betroffene und oft auch für Mitbetroffene ist es nicht immer einfach, offen über Sorgen zu sprechen. Wenn ich mich aber traue, mit anderen Menschen über meine Probleme zu sprechen, entstehen daraus für beide Seiten oft neue Sichtweisen oder Lösungsansätze. Es liegt in der Natur des Menschen, Freud und Leid miteinander zu teilen.

Ideen/Anregungen

  • Wie viel Zeit habe ich mir heute genommen, um mit jemandem ein persönliches Gespräch zu führen?
  • Wenn es mir schlecht geht, wenn ich mich freue, wem kann ich das mitteilen? Wer hört mir zu?
  • Was ärgert mich schon lange und raubt meine Energie? Und wem kann ich diesen Ärger mitteilen?

Aktiv bleiben

Bewegung ins Leben bringen

Illustration: Zwei Menschen beim Wandern
© pro mente Oberösterreich

Körperliche Bewegung ist ein wertvoller Ausgleich in unserem oft stressigen, hektischen und reizüberfluteten Alltag. Doch wir bewegen uns immer weniger. Als Faustregel gilt: Man soll sich mindestens 2½ Stunden pro Woche bewegen in Form von Alltagsaktivitäten oder Sport. Dazu zählt jede Form der Bewegung ab 10 Minuten, bei der Puls und Atmung leicht beschleunigt sind.

Ideen/Anregungen

  • Gibt es in meinem Leben regelmässige Bewegungszeiten?
  • Welche Aktivitäten – schwimmen, wandern, laufen, tanzen usw. – machen mir Spass? Weshalb nicht ab und zu eine Wanderung machen und dabei den Kopf «lüften»?
  • Habe ich mich heute schon lustvoll bewegt? Auch Gartenarbeit schafft Befriedigung und bietet den nötigen Ausgleich.

Neues lernen

Lernen ist Entdecken

Illustration: Mensch steht vor einem Computer
© pro mente Oberösterreich

Neues zu lernen, heisst eine Entdeckungsreise zu machen, die mich aus dem Alltag herausführt, mir neue Impulse verleiht und mein Selbstwertgefühl hebt. Wer bereit ist, Neues zu lernen, zeigt auch, dass er sich weiterentwickeln will – persönlich und beruflich. Lernen ist nicht nur Kopfsache, sondern beansprucht all unsere Sinne. Es ist nie zu spät, etwas Neues auszuprobieren.

Ideen/Anregungen

  • Was will ich gerne können? Und was hält mich davon ab, es zu lernen? Weshalb nicht mit einem Tanzkurs beginnen, ein Schnuppertraining in einem Tischtennisclub besuchen oder ein neues Musikinstrument erlernen?
  • Was sind meine Talente und Fähigkeiten? Wie will ich sie nutzen?
  • Welche Lernschritte haben mir in meinem bisherigen Leben geholfen?

Mit Freunden in Kontakt bleiben

Freundschaften sind wertvoll

Illustration: Mensch steht vor einem Computer
© pro mente Oberösterreich

Mit Freunden bin ich vertraut, wir können über alles sprechen. Intimes bleibt unter uns. Von Freundinnen will ich keinen Druck und dennoch bin ich da, wenn sie mich brauchen. Freunde dürfen kritisieren und lassen mich den Menschen sein, der ich bin.

Ideen/Anregungen

  • Lässt mir meine Lebensgestaltung Zeit für echte Freundschaften?
  • Gibt es eine «beste Freundin» oder einen «besten Freund»?
  • Was erwarte ich von einer Freundin, einem Freund?
  • Was bin ich bereit, in eine Freundschaft einzubringen?
  • Mit wem will ich meine freie Zeit gestalten, mit wem nicht?
  • Ich pflege meine Freundschaften, rufe an oder schreibe eine SMS.
  • Ich mache den ersten Schritt und melde mich bei alten Freunden, die ich länger nicht gesehen habe.

Sich entspannen

In der Ruhe neue Kraft finden.

Illustration: Mensch in Sessel umgeben von Musiknoten
© pro mente Oberösterreich

Unser Denkprozess ist ein fortwährender innerer Strom aus Bildern, Gedanken, ein Zustand des steten Aufruhrs. Deshalb ist es wichtig, dass auf aktive Phasen eine Phase der Entspannung und Erholung folgt. Wenn wir entspannt sind, fühlen wir uns wohl, sind wir ruhig, gelöst und wach. Wer entspannt ist, kann sich und andere besser einschätzen und in Ruhe Entscheidungen fällen. Entspannung findet man überall und kostet nichts.

Ideen/Anregungen

  • Gibt es in meinem Alltag Freiraum für bewusste Entspannung?
  • Habe ich einen Ort, an den ich mich zurückziehen kann, um wirklich zur Ruhe zu kommen?
  • Bei welchen Tätigkeiten kann ich mich entspannen und «abschalten»? Beim Musikhören, Meditieren, Spazieren, Yoga oder Malen?
  • Kann ich einmal in der Woche zur Entspannung meinen Arbeitsweg auch zu Fuss zurücklegen?

Um Hilfe fragen

Um Hilfe fragen braucht Mut

Illustration: Mensch mit Sprechblase
© pro mente Oberösterreich

Wer um Hilfe fragt, zeigt Stärke und nicht Schwäche. Es gibt Menschen, die mir helfen wollen, wenn ich mich ihnen anvertraue. Ich darf mir Hilfe holen und bin trotzdem kein Schwächling. Um Hilfe bitten, heisst auch, Vertrauen entgegenbringen. So kann ich wieder aktiv handeln und fühle mich nicht hilflos meinen Gefühlen und Sorgen ausgeliefert. In besonders belastenden Situationen ist es wichtig, sich auf seine wesentlichen Fähigkeiten zu konzentrieren, Aufgaben abzugeben und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das erfordert Ver- und Zutrauen – auch in die anderen.

Ideen/Anregungen

  • Vertraue ich darauf, dass es Hilfe gibt, wenn ich darum bitte?
  • Akzeptiere ich, dass andere Menschen Aufgaben anders lösen, als ich es tun würde?
  • Kenne ich das Gefühl des Rückhalts, wenn ich um Hilfe bitte?
  • Wenn Sie selbst professionelle Hilfe anbieten: «Wann habe ich mir zuletzt helfen lassen?»
  • An welche Vertrauensperson wende ich mich, wenn ich Hilfe brauche?

Kreatives tun

Kreativität steckt in uns allen!

Illustration: Mensch malt auf Staffelei
© pro mente Oberösterreich

Viele Menschen tragen Sehnsüchte, Wünsche, Ängste und Gedanken in sich, die sie nicht in Worte fassen können. Durch kreatives Gestalten – malen, musizieren, basteln, kochen, Blumen pflücken und vieles mehr – können sie diese Gefühle ausdrücken. Kreativität schafft einen Ausgleich für die vielen Spannungen, die mich einengen. So kann ich mich entspannen und Kraft schöpfen.

Ideen/Anregungen

  • Wie viele Freiräume nehme ich mir für kreatives Gestalten?
  • Was ist ein alter Traum von mir: Endlich mal aquarellieren? Gitarre spielen lernen? Einen kleinen Garten pflegen? Einen Kurs für kreatives Schreiben belegen?

Sich beteiligen

Menschen sind soziale Wesen

Illustration: Hervorgehobener Mensch in Personengruppe
© pro mente Oberösterreich

Teil einer Gemeinschaft zu sein gehört zu den wichtigsten Lebenserfahrungen. Gemeinschaft fordert von uns Mut zur Begegnung. Sich beteiligen bedeutet, dort Wünsche, Interessen, Fähigkeiten, Ängste und Hoffnungen einzubringen, wo es um Dinge geht, die mir wichtig sind. In einer Gemeinschaft zu leben heisst auch: Ich fühle mich getragen und unterstütze Nahestehende.

Ideen/Anregungen

  • In welcher Gruppe fühle ich mich wohl?
  • Gibt es eine Gemeinschaft, einen Verein, eine Organisation, wo ich mich beteiligen will?
  • Wie mache ich den ersten Schritt in eine Gemeinschaft? Wer könnte mich darin unterstützen?
  • Wann habe ich zuletzt ein rauschendes Fest gefeiert?

Sich nicht aufgeben

Die Krisen des Lebens meistern

Illustration: Mensch hält Rettungsring
© pro mente Oberösterreich

Die emotionale Verarbeitung von Schock, Trauer und traumatischen Ereignissen braucht Zeit. Deshalb ist es wichtig, sich diese Zeit zu nehmen, aber sie auch anderen in Krisensituationen zu gewähren. Wenn scheinbar nichts mehr geht, ist es gut, sich auf den vitalen Rhythmus (Ernährung, Atmung, Schlaf, Bewegung) zu konzentrieren. Ich muss da nicht alleine durch. Ich habe das Recht, in Krisensituationen professionelle Hilfe zu holen und diese auch anzunehmen.

Ideen/Anregungen

  • Gibt es für mich «Rettungsringe» in Krisenfällen?
  • Kenne ich Menschen, die gefährdet sind, sich selbst aufzugeben?
  • Wo gibt es professionelle Hilfe in einer Krisensituation?
  • Welche Werte geben mir Halt in Krisensituationen?

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